Besichtigen Sie die Klosterkirchen vor den Toren der Altstadt.
Unmittelbar vor den Toren der Altstadt lassen sich auf engem Raum gleich drei Klosterkirchen besichtigen, die ihren Ursprung in der Barockzeit haben. Wir beginnen die Führung vor dem Kloster der Kapuziner. Dieser Orden wurde in den 1580er-Jahren aus Mailand nach Solothurn berufen, damit seine Mönche mit den markanten Kapuzen hier als Seelsorger, Beichtväter und Prediger wirkten. Bis ins frühe 20. Jahrhundert nahmen die Kapuziner erheblichen Einfluss auf den Alltag und die Religiosität der Menschen. In der – heute entweihten – Kirche finden wir Belege für das vom Orden verkörperte Armutsideal, aber auch für die typisch barocke Prachtentfaltung und das Repräsentationsbedürfnis von Solothurner Patrizierfamilien.
Vorbei an der Loretokapelle, dem Geburtshaus von Maria, das im Barock in der ganzen Welt nachgebildet und verehrt wurde, führt unser Weg zu zwei Frauenkonventen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In der Kirche des Klosters Visitation erkunden wir die Spuren der geografischen und spirituellen Herkunft des Ordens und finden auch Zeugnisse davon, dass die Nonnen von den französischen Ambassadoren und ihren Gattinnen grosszügig unterstützt wurden.
Die letzte Station der Führung ist die Kirche des Kapuzinerinnenklosters Namen Jesu. Hier versuchen wir nachzuvollziehen, dass dieses Kloster, wie auch das Kloster Visitation, den Solothurner Patrizierfamilien eine Möglichkeit bot, ihre unverheirateten Töchter «standesgemäss» hinter Klostermauern unterzubringen und ihnen in strenger Klausur Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Führung mit Dr. Daniel Sidler. Daniel Sidler ist Historiker und ein ausgewiesener Experte des barocken Katholizismus in der Alten Eidgenossenschaft.
Start der Führung: Kapuzinerkloster (Klosterkirche)
Ende der Führung: Kloster Namen Jesu (Herrenweg 2, 4500 Solothurn)
