Führung durch die Kreuzenkirche und die Kapellen in der Einsiedelei
Nur wenige Gehminuten von der Solothurner Altstadt entfernt befinden sich zwei in der Barockzeit viel besuchte Wallfahrts- und Gnadenorte: die Kirche zu Kreuzen und die Einsiedelei. Die Kirche zu Kreuzen liegt am Ende eines Kreuzwegs, den der Patrizier Johannes von Roll ab 1613 errichten liess. In der Kirche selbst befindet sich ein von aussen kaum zu erahnender Schatz, nämlich eine (fast) originalgetreue Nachbildung der Jerusalemer Grabeskirche. Hier konnten die Solothurnerinnen und Solothurner in ihrer unmittelbaren Nähe die Wallfahrt nach Jerusalem nachempfinden, die für die meisten aus zeitlichen und finanziellen Gründen unmöglich zu vollziehen war. Stattdessen pilgerten sie alleine oder in gemeinschaftlichen Prozessionen zur Kirche zu Kreuzen, um hier um die Gnade Gottes zu bitten und für das Seelenheil wichtige Ablässe zu erwerben.
Von der Kirche zu Kreuzen sind es nur ein paar Schritte bis in die Einsiedelei. Auch deren heilige Stätten bildeten einen wichtigen Zielpunkt von Wallfahrten. Auf diese Weise wurde die heilige Verena um Hilfe angerufen, wenn Kriege drohten, Epidemien wüteten und wenn körperliche oder seelische Nöte die Menschen belasteten. Wir erkunden die Spuren dieser barocken Frömmigkeit und besichtigen die Grotte sowie die verschiedenen Kapellen, die gemeinsam mit der Klause, die bereits im Barock von einem Waldbruder bewohnt war, eine eigene kleine Sakrallandschaft bilden.
Zurück führt unser Weg durch die kühle Verenaschlucht, die besonders an einem heissen Sommertag zum Verweilen einlädt.
Führung mit Dr. Daniel Sidler. Daniel Sidler ist Historiker und ein ausgewiesener Experte des barocken Katholizismus in der Alten Eidgenossenschaft.
Start der Führung: Bushaltestelle Rüttenen, Grünegg
Ende der Führung: Einsiedelei