Im Glanz vergangener Epochen
Vor den Toren der Stadt Bern reflektiert das Schloss Jegenstorf mit einem einzigartigen Wohn- und Interieurmuseum den Glanz vergangener Epochen. Mobiliar, Kunsthandwerk, Uhren, Kachelöfen und Gemälde höchster Qualität geben Einblick in die bernische Wohnkultur des 17. bis 19. Jahrhunderts, wobei das «barocke» 18. Jahrhundert den Schwerpunkt bildet. Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Angebote für Erwachsene und Kinder beleben das Schloss mit seiner weitläufigen, lauschigen Parkanlage.
Das Wohnmuseum erschliesst Lebenswelten vom 17. bis zum 19. Jahrhundert und vermittelt mit der Familiensaga Stürler ab 1758 Einblicke ins Dasein der Schlossbesitzer.
Eine Vielfalt an Veranstaltungen
Im hauptstadtnahen Landschloss mit Parkanlage zeugen elegante Interieurs vom Glanz vergangener Epochen. Mobiliar, Kunsthandwerk, Uhren und Gemälde höchster Qualität geben Einblick in die bernische Wohnkultur des 17. bis 19. Jahrhunderts. Das 18. Jahrhundert mit seiner barocken Pracht bildet den Schwerpunkt. Neben regelmässigen Sonderausstellungen bietet Schloss Jegenstorf eine Vielfalt an öffentlichen Veranstaltungen und buchbaren Angeboten für Erwachsene und Kinder: Führungen, Lesungen, Vorträge, Erlebnisrundgänge, Märchennachmittage und Konzerte. Im Sommer finden ein Freilichttheater (alle zwei Jahre) und ein Open-Air-Kino im lauschigen Schlosspark statt. Letzterer ist ganzjährig rund um die Uhr geöffnet und lädt zum Flanieren und Verweilen ein.
Von der Burg zum Schloss
Das Todesjahr Bertholds II. von Zähringen 1111 gilt als legendäres Erbauungsdatum der Burg, die an der Stelle des heutigen Schlosses stand. Burg und Herrschaft waren im Besitz der Herren von Jegistorf, Gefolgsleute der Zähringer. Die Wehranlage diente wahrscheinlich dazu, die alte Strasse von Solothurn nach Bern abzusichern. Ursprünglich wohl aus Holz gebaut, wurde die Burg irgendwann im 13. oder 14. Jahrhundert in Stein neu errichtet und mit einem schützenden Wassergraben umgeben. 1720 baute Albrecht Friedrich von Erlach (1696–1788) die Burg zu einem eleganten Barocklandsitz um. Der mittelalterliche Bergfried wurde beibehalten und bildet bis in die Gegenwart das Zentrum der Anlage.
Während das Äussere des Schlosses heute fast unverändert den Zustand nach dem Umbau zeigt, wurde das Innere in den Jahren 1913 bis 1915 im Stil des 18. Jahrhunderts renoviert. Auftraggeber war der letzte private Schlossbesitzer, Arthur von Stürler (1874–1934), der bald darauf einen Schicksalsschlag erlitt: Der Geschäftsmann, der viel Geld in die Getreidewirtschaft Russlands investiert hatte, wurde mit der russischen Revolution 1917 enteignet und verlor einen Grossteil seines Vermögens, sodass das Schloss nach seinem Tod versteigert werden musste.
Kulturdenkmal, Wohnmuseum und Veranstaltungsort
1936 kaufte der Verein zur Erhaltung des Schlosses Jegenstorf die Besitzung und installierte darin Schritt für Schritt ein Museum. Aus dem Verein wuchs 1955 die Stiftung, deren Aufgabe es ist, Schloss und Park nach anerkannten Grundsätzen der Denkmalpflege zu unterhalten, den baulichen Zustand langfristig zu garantieren und die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das einzigartige Wohn- und Interieurmuseum unter den Dächern des Schlosses reflektiert den Glanz vergangener Epochen. Einrichtungsgegenstände bürgerlicher und patrizischer Haushalte aus dem Raum der alten Stadt und Republik Bern zeugen von höchster Qualität. Auserlesenes Mobiliar und Kunsthandwerk sowie hochkarätige Gemälde machen die bernische Wohnkultur des 17. bis 19. Jahrhunderts, die sich stark am französischen Zeitgeschmack orientierte, sicht- und erlebbar. Das 18. Jahrhundert mit seiner barocken Pracht bildet den Schwerpunkt. Hervorzuheben sind über ein Dutzend bemalter Kachelöfen aus allen Landesteilen der Schweiz, die umfangreichste bernische Porträtsammlung sowie Mobiliar der bedeutenden Berner Ebenisten-Werkstätten Funk, Hopfengärtner und Aebersold.
Einst Kommandoposten und Kaiserresidenz
Am Oktober 1944 bis zum Ende des Aktivdienstes diente Schloss Jegenstorf General Henri Guisan als Kommandoposten. Neben seinem Arbeitszimmer im ersten Stock war sein Schlafgemach eingerichtet. Auf einem Feldbett soll der General geschlafen haben, so die Legende. Ende November 1954 hat das Schloss als temporäre Kaiserresidenz Geschichte geschrieben: Während seines Schweizer Staatsbesuchs residierte Kaiser Haile Selassie von Äthiopien vier Tage im Schloss. Extra für ihn wurde im Auftrag der Eidgenossenschaft ein Badezimmer in die über zwei Meter dicke Turmmauer eingebaut – heute eine gern besichtigte Kuriosität.
Schlosspark mit Flora und Fauna
Der weitläufige, lauschige Schlosspark lädt nicht nur zum Flanieren und Verweilen ein, sondern bietet auch eine einmalige Kulisse für Veranstaltungen. Highlights sind die Springbrunnen mit Forellen, der grosse Karpfenteich mit der Nixe in der Felsengrotte, die barocke Apfelbaumplantage (ProSpecieRara), der Pfingstrosengarten sowie die grössten und ältesten Platanen im Kanton Bern. Im Schlosscafé im historischen Waschhaus gilt der schlosseigene Apfelschaumwein als Geheimtipp.
Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag | 13.30 bis 17.30 Uhr |
Sonntag | 11.00 bis 17.30 Uhr |